Hallo liebe Erwachsene dieser Welt,
Ich möchte euch etwas mitteilen, das mir sehr am Herzen liegt. Wo ich anfangen soll, weiß ich nicht wirklich, deshalb beginne ich einfach.
Ich fange mit dieser Frage an: „Wie fühlt ihr euch in eurem Leben?“. Die meisten würden mir jetzt wahrscheinlich antworten: „Es ist halt so wie es ist.“. Acht Stunden am Tag arbeiten gehen. Abends nach Hause kommen, kaputt und für die Familie da sein. Wie fühlt ihr euch dabei? Wie schafft ihr das alle? Wie schafft ihr das, daran nicht zu zerbrechen? Ihr müsst eure Wünsche und Bedürfnisse unterdrücken, richtig? Wollt ihr das?
Falls ihr Kinder habt, wie geht es ihnen dabei? Habt ihr schon mal darauf aufgepasst, was sie spüren? Vielleicht wollen sie, dass ihr bei ihnen seit, anstatt dass ihre Eltern jeden Tag zur Arbeit gehen.
Wie schafft ihr es, in diesem System einfach so zu folgen, ohne etwas in Frage zu stellen? Wie schafft ihr es, für fast alles Papiere ausfüllen zu müssen? Wie schafft ihr es nicht wütend zu werden… nicht daran zu zerbrechen?
Ich bin ein Kind in einem „erwachsenen“ Körper und um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, wie ich hier in dieser Welt der Erwachsenen klar kommen soll. In dieser Welt, wo jedes eigene Bedürfnis ignoriert wird. In dieser Welt, wo jedes Gefühl versteckt wird. In dieser Welt, wo jeder gleich ist. Ich möchte mich ausdrücken, mich mitteilen, meine Bedürfnisse und Wünsche Raum geben. Ich möchte das tun, was in meinem Herzen brennt. Ohne deswegen Geschäfte eingehen zu müssen. Ohne Papiere auszufüllen. Ohne Erlaubnis von Außen zu brauchen. Ich glaube, ich spreche hier nicht nur für mich, sondern für viele Menschen, Kinder und Erwachsene zugleich.
„Schnell noch hier hin und dahin und dann noch schnell dorthin!“… Wie haltet ihr das aus??? Leidet ihr nicht? Schmerzt es euch nicht, dass ihr euch selbst gefangen haltet? Wünscht ihr euch nicht eure Bedürfnisse leben zu können? Wann habt ihr euch selbst aufgegeben, um hineinzupassen? Macht es euch glücklich? Erfüllt es euch? Sagt euer Herz ja dazu? Und wie geht es den Kindern in einer solchen Welt? Sie haben sich noch nicht aufgegeben, wisst ihr… Sie spüren, wie es ist in einer „geregelten“ Welt zu leben. Sie spüren die Kälte, den Mangel an Liebe und Geborgenheit. Sie spüren, wie es euch geht, sind dennoch komplett hilflos. Sie möchten ihre Fähigkeiten und Talente mit uns allen teilen. Irgendwann jedoch… geben sie auf, geben sich auf und folgen dem Pfad ihrer Eltern, um so überleben zu können und die Liebe ihrer Mütter und Väter zu erhalten. Sie tun alles für euch. Alles, um nicht unterzugehen. Doch tief im Herzen von uns allen strahlt weiterhin unser Licht, wartend, dass wir uns wieder erinnern. Was tatet ihr als ihr noch Kinder wart und vor Neugier nicht ruhig sitzen konntet? Was brachte euch zum Lächeln? Was brachte euch zum Klatschen? Was brachte euch zum Tanzen und zum Singen? Erinnert ihr euch? Dieser Funke in eurem Herzen? Dieser wartende Funke, hell strahlend. Er wurde verdeckt von Traumata und Glaubenssätzen, die in unserer Kindheit passiert sind. Sie sind nicht weg. Sie schlummern immer noch in jedem von uns und erwachen immerzu. Dann, wenn es weh tut. Dann wenn wir nicht an uns glauben. Dann, wenn wir uns verleugnen. Wir sind jedoch nicht machtlos. Wir können uns dazu entscheiden, hinzuschauen. Wir können es uns bewusst machen. Stimmt es, dass wir nichts wert sind? Dass wir klein sind? Dass alles und jeder gegen uns ist? Oder ist es nicht so, dass wir alleine deshalb wertvoll sind, weil wir existieren?
Damit möchte ich auch zum Schluss kommen. Ich glaube, wir alle können so leben, wie wir es wirklich wollen, zu jeder Zeit, ohne Ausnahme. Erinnert euch an euer Licht, an euren Funke, an eure Freude und habt Freude. Lächelt. Lacht. Tanzt. Singt. Tut das, was euch berührt.
Möge euer Herz, der Schlüssel sein, der euch leitet,
Das Kind, das nie erwachsen wurde